Nachdem im April der Anteilseigner der Kimren-Gruppe, Huang Shan, mit insgesamt 1,3 Milliarden US-Dollar verschwunden ist, steht das gesamte Finanzierungssystem in Macau vor einer Krise. Jason Ader, der Gründer des Hedge-Fonds-SpringOwl und ein Investor in der Macau Gaming-Industrie, nennt das, was hier geschehen ist, einen “Lehman Brothers Moment.” Bis zum Zeitpunkt, als die Milliarden gestohlen wurden, sei es eine tolle Reise gewesen, doch jetzt sei es ein Schock für alle Investoren und Betreiber, dass die Erträge nicht mehr garantiert wären.
High-Roller auf „Vergnügungsreise“
Chinas echte High-Roller bleiben unter sich. Sie spielen in extra VIP-Räumen, die von „Reisebüros für Vergnügungsreisen“ betrieben werden. Man könnte diese Reisebüros auch VIP-Spiele-Betreiber oder VIP-Raum-Promoter nennen. Die Veranstalter dieser sogenannten „Vergnügungsreisen“ nehmen von jedem Einsatz einen bestimmten Schnitt und es ist ihnen völlig egal, ob der Spieler gewinnt oder verliert. Sie selbst haben auf jeden Fall eine garantierte Rendite von ein bis zwei Prozent. Huang Shan garantierte den Investoren sogar eine Rendite von 2,5 %.
Nach Milliardenbetrug sanken die Kurse
Nachdem nun Huang Shang mit dem Geld verschwunden war, verlangten die Investoren für ihr Risiko mehr Rendite. Da des Weiteren weniger Geld in Umlauf war, mit dem die Spieler finanziert wurden, wurde im Gegenzug auch weniger Geld mit den Spielern gemacht. Die Folge war, dass die Kurse von einigen kleineren börsendotierten Unternehmen sanken. Da jedoch Chinas Mittelschicht größer wird, kann dies zu höheren Renditen für die Casinos führen und bietet dadurch eine weitere Chance zu expandieren. Gegenüber dem letzten Quartal des Vorjahrs können die Massenmarkt-Spieler in Macau ein Umsatzplus von 20 % verzeichnen. Es dürften in Zukunft auch mehr Gäste aus dem Mittelstand zum Spielen nach Macau kommen, wenn die Infrastrukturprojekte wie die Brücke zwischen Macau und Hong Kong und einer Hochgeschwindigkeits-Bahnverbindung zum Festland fertig gestellt sind.